Geschichte
1960er JahreUnser Gründungschorleiter Ralf Richter begann am 01.09.1964 seine Tätigkeit als Musikfachlehrer an der Oberschule II und gründete den Chor unter dem Namen „Chor der Oberschule II Penig“ mit zunächst 30 Sängern.
Die Probenzeiten waren damals so ungewöhnlich, dass sie heute unvorstellbar erscheinen: „jeden Mittwoch früh von 6:40 bis 8:10 Uhr.“
Sein Kollege Alfred Unruh interessierte sich auch für die Chorarbeit. Er war ein begnadeter Sprecher, der gekonnt und mit lyrischem und humoristischem Gespür das Publikum mit seinen Ansagen begeisterte.
Der erste öffentliche Auftritt fand zum 80. Geburtstag Ernst Thälmanns am 18.04.1966 statt.
Im Juni 1967 nahm der Chor bereits an einem Wettbewerb, dem „Chorausscheid des Kreises Rochlitz“ teil. Dafür erhielt er das Prädikat „gut“.
Das erste selbst organisierte Konzert führte der Chor am 26.06.1969 im Kulturhaus der Getriebebauer Penig, u. a. mit dem Jugendchor des VEB Getriebewerk Penig, der Rhytmusgruppe des Akkordeonorchesters und der Sprechergruppe der Oberschule II, auf.
Noch im selben Jahr gründeten Ralf Richter und Alfred Unruh einen Kammerchor, der aus Schülerinnen und Schülern der zehnten Klasse bestand.
1970er JahreAm 08.11.1970 wurde der Oberschule II der Ehrenname „Ernst Schneller“ verliehen. Seit der Festveranstaltung anlässlich der Namensweihe hieß unser Chor nun „Chor der Ernst-Schneller-Oberschule Penig“.
Um vor allem junge Menschen an die Musik heranzuführen und eine musikalischere Atmosphäre zu schaffen, entwickelte Ralf Richter, der damals bereits Fachlehrer für Musik im Kreis Rochlitz war, als neue Reihe Schülerkonzerte, in denen u. a. das 2. Städtische Orchester Karl-Marx-Stadt, Opernsänger, Sänger des Kreuzchores Dresden und mitunter auch der Chor der Ernst-Schneller-Oberschule Penig mitwirkten.
Das erste dieser Konzerte fand am 20.01.1971 statt und etablierte sich in den folgenden Jahren derart, dass dann diese Konzerte sogar für andere Schulen des Kreises angeboten und durchgeführt werden konnten.
Ab 1972 bekamen die jährlich stattfindenden Chorkonzerte den klangvollen Namen „Liederabend“ und wurden von den verschiedenen Gruppen des Chores und seinen Gästen bestritten.
Einen Tiefschlag erlitt die Chorarbeit in den Jahren 1975-1977. Ralf Richter wurde als Reservist zur NVA eingezogen und Alfred Unruh an die Oberschule nach Lunzenau versetzt. Bis dahin bestand das ganze Ensemble aus sechs verschiedenen Ensembles: Großem und Kleinem Chor, Kammerchor, Singegruppe, Lehrerchor und Rhythmusgruppe. All das brach nun zusammen.
Im Schuljahr 1978/79 jedoch ergab sich wieder eine positive Wende. Die 1978er Schulabgänger, denen auch die heutige Vereinsvorsitzende Ramona Winkler angehörte, wollten weiterhin im Chor mitsingen. So entstand die „Abendgruppe“, die hauptsächlich aus ehemaligen Chorsängerinnen und -sängern bestand, die regelmäßig jeden Montagabend das Schulhaus mit Gesang erfüllten. Seitdem ist das für alle Chormitglieder eine fest eingeplante Zeit und noch heute proben wir immer montags von 18 bis 20 Uhr.
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1980er JahreDie Weihnachtskonzerte des Chores, die sich schnell zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelten, begründete eine lebendige Tradition, die bis heute Bestand hat.
Das erste dieser Art fand unter dem Titel „Musik zur Weihnachtszeit“ am 20.12.1980 im Kulturhaus der Getriebebauer statt. Mitwirkende waren damals nicht nur der Chor, sondern auch die Sprechergruppe der Schule, die Volksmusikgruppe Tauscha (Karin und Helmut Weninger, die auf der Zither und mit Gesang erzgebirgische Weihnachtsweisen darboten) und Rainer Bemmann, der mit seiner Trompete in einigen Liedern solistisch auftrat.
Seit 1981 nutzten wir die letzte Chorprobe nach dem Weihnachtskonzert immer dazu, um für die Patienten der Station III des Krankenhauses Penig aufzutreten. Dort befanden sich alte und pflegebedürftige Patienten, die nicht zu unseren Konzerten kommen konnten und sich deshalb umso mehr über diese Geste freuten. Auch heute führen wir diese Tradition fort und singen in der Adventszeit im Altenpflegeheim „Haus Hoffnung“ in Penig (ehemals das Krankenhaus Penig) und erfreuen die Besucher mit unserer Musik.
Unter dem Motto "Musik zur Weihnachtszeit" lud der Chor der Ernst-Schneller-Oberschule Penig am 17.12.1983 im Kulturhaus der Getriebebauer Penig zum Weihnachtskonzert
Aus den folgenden Jahren liegen uns nur fragmentarische Informationen vor.
Erwähnenswert ist aber der Auftritt des Chores außerhalb des Kreis Rochlitz. Dieser fand am 30.04.1984 im Haus Bärenstein statt, wo der Chor zu einem Familiennachmittag sang.
Anlass war dafür das Geschenk der Papierfabrik Penig zum 20. Jahr des Bestehens des Chores, indem sie uns 22 Plätze in ihrem Betriebsferienheim zur Verfügung stellte.
Den 20. Jahrestag der Gründung des Chores begingen wir feierlich am 26.05.1984 im Kulturhaus Penig.
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1990er JahreNach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Aufbau eines neuen Schulsystems im Freistaat Sachsen 1989/90 gab es auch für unseren Chor Neuerungen: Die Ernst-Schneller-Oberschule Penig wurde zur Grundschule Bahnhofstraße und aus der Hans-Beimler-Oberschule das Gymnasium Penig. Alfred Unruh bekam als Schulamtsleiter ein neues Betätigungsfeld. Ralf Richter wechselte zu Beginn des Schuljahres 1992/93 an das neu gegründete Peniger Gymnasium und führte dort die Chorarbeit fort. Erfreulicherweise durfte der Chor das Musikzimmer des Gymnasiums Penig als Proberaum nutzen.
Der Schulchor sollte jetzt für alle Sangesfreudigen aus den Schulen Penigs und Umgebung geöffnet werden und nannte sich nun „Schulchor Penig“. Als Ersatz für Alfred Unruh konnten wir die Musiklehrerin Karin Weninger gewinnen, die uns auch als Co-Dirigentin zur Seite stand. Da der Chor mittlerweile längst nicht mehr nur aus Schülern bestand, sondern auch aus Absolventen und anderen Erwachsenen, sah sich der Schulchor gezwungen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Im Oktober 1993 erhielt er den Namen „Abendgruppe des Schulchores Penig e.V.“ und stand unter dem Vorsitz von Ramona Winkler, die diese Funktion heute noch ausübt.
Alfred Unruh kehrte nach kurzer Zeit im Schulamt wieder nach Penig zurück und war sofort in der Abendgruppe des Chores aktiv. Leider verstarb er viel zu früh am 26.08.1994 im Alter von nur 56 Jahren.
Ines Altenschmidt, Deutsch- und Musiklehrerin am Gymnasium Penig, die auch im Chor mitsang, übernahm von nun an bis zu ihrer Versetzung nach Hohenstein-Ernstthal im Jahr 1998 die Probenarbeit der Klassen 5 bis 9 sowie dirigentische Aufgaben. 1999 begann die Tochter von Ralf Richter, Kathrin Richter, die Lehrerin und Chorleiterin an der Grundschule Bahnhofstraße ist, nicht nur im Chor zu singen, sondern diesen auch zu dirigieren.
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2000er JahreDer Freude am Singen folgte ein weiterer Wermutstropfen. Ende des Schuljahres 2000/2001 wurde das staatliche Gymnasium Penig geschlossen. Dadurch durchlebte der Chor seine bisher größte Veränderung. Die Zahl der Chormitglieder reduzierte sich jährlich um 20, da bereits seit vier Jahren keine neuen fünften Klassen mehr aufgenommen werden durften, wodurch der Zuwachs an Nachwuchssängern aus diesen Klassen wegbrach. In dieser Situation beendete Ralf Richter seine Lehrertätigkeit und verabschiedete sich nach 37 Jahren Leitung des Chores in den Ruhestand. Für seine unermüdliche und langjährige Tätigkeit im und für den Chor wurde ihm anlässlich unseres 40-jährigen Chorjubiläums im Jahr 2004 die Würde eines Ehrenmitglieds des Chores verliehen.
Nun stand jedoch die Zukunft des Chores auf dem Spiel, weil es keinen Chorleiter gab, der Ralf Richters Erbe antreten wollte oder konnte.
Der damalige Bürgermeister der Stadt Penig Thomas Eulenberger nahm sich dieses Problems an und lud alle Musiklehrer und Schulleiter der Stadt zu einer Krisensitzung ein. Dort erklärte sich Ralph Wollny, seit August 2000 als Deutsch- und Musiklehrer am Freien Gymnasium Penig tätig, bereit, den Chor mit seinen nunmehr 40 Sängerinnen und Sängern ab dem neuen Probenjahr 2001/2002 zu übernehmen.
Der Name „Schulchor Penig“ war jedoch nicht mehr zeitgemäß, da sich der Chor schon seit einigen Jahren nicht mehr überwiegend aus Schülern zusammensetzte, sondern aus Kindern, Jugendlichen und vor allem Erwachsenen bestand. So beschloss der Chor im Juni 2003, sich umzubenennen und tritt seitdem unter dem Namen „Gemischter Chor Penig e.V.“ auf.
Nach einigen Jahren des Zusammenraufens, in denen sich die Chorstärke nochmals ungefähr halbierte, haben sich der neue Chorleiter und die Chormitglieder gut aufeinander eingestellt und gemeinsam neue Wege im Repertoire und der Chorarbeit beschritten. Von ein-, zwei- und dreistimmigen Liedsätzen in Deutsch, Tschechisch und Englisch, die häufig instrumental begleitet wurden, nahm sich der Chor zunehmend vier- und mehrstimmiger Chorliteratur an, die bewusst verschiedensprachige Texte (derzeit Latein, Englisch, Isländisch, Schwedisch, Finnisch, Zulu und Ungarisch umfassend) und verschiedene musikalische Genre beinhaltet. So umfasst unser jetziges Chorrepertoire Werke der traditionellen und zeitgenössischen Chorliteratur, deutsche und internationale Volkslieder, Gospels, Bearbeitungen von Rock- und Poptiteln sowie stilistisch unterschiedliche Kanons. Auch die Chorstärke hat sich wieder erhöht, sodass wir heute über 40 aktive Sängerinnen und Sänger im Chor haben. Trotz dessen singen einzelne von ihnen auch in verschiedenen kleineren Besetzungen, so z. B. in gemischten Quartetten und Quintetten, aber auch in reinen Männer- oder Frauenensembles, was das Klangspektrum des Chores enorm bereichert. Begleitet werden unsere Lieder entweder vom Klavier oder wir als Chormitglieder spielen Rhythmusinstrumente selbst, performen mit Bodypercussion, Tanzschritten und einfachen Choreografien auf der Bühne.
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