Chorausfahrt zum 60. Chorjubiläum
01.09.2024 – Festung Königstein
Bestes Kaiserwetter begleitete uns zum diesjährigen Chorausflug anlässlich unseres 60-jährigen Vereinsjubiläums auf die Festung Königstein. Ein großer Reisebus mit einem lustigen Busfahrer sammelte die Mitglieder in Penig und Chemnitz ein und mit Gesangseinlagen, spritzigen Getränken und viel Geschnatter wie auf einer Klassenfahrt verging die Fahrtzeit in die schöne Sächsische Schweiz wie im Flug.
Dort angekommen konnte man per Aufzug oder zu Fuß die Festung auf dem Tafelberg erklimmen und oben einen ersten Eindruck von den Ausmaßen der Burg erahnen, welche zu den größten Bergfestungen Europas zählt. In zwei Gruppen mit je einem Führer durften wir dann sowohl ober- als auch unterirdisch tiefer eintauchen in einige der vielen Gebäude und Verteidigungsanlagen und somit ein Stück weit in das mittelalterliche Leben. Wir ließen es uns dann nicht nehmen, in einem der beeindruckenden Gänge ein „Da pacem Domine“ anzustimmen, welches fast mystisch durch das Gewölbe schwebte. Der traumhafte Ausblick auf das Elbsandsteingebirge und die Elbe, tief unten im Tal, ließen die damaligen Anstrengungen und Baukünste zur Errichtung einer solchen Anlage und insbesondere auch des ebenfalls besichtigten Brunnens umso bemerkenswerter erscheinen.
Nach der fast zweistündigen Erkundung bei hochsommerlichen Temperaturen und anschließendem Gruppen-Fotoshooting machte sich in uns Sängerinnen und Sängern so langsam ein Durst- und Hungergefühl breit. Wie schön, dass wir im Erlebnisrestaurant „Anno 1700“ dann bereits im rustikal-gemütlichen Kellergewölbe, den „Kasematten“, erwartet wurden. Zu einem guten und leckeren Menü kredenzte uns „Festungskommandant Friedrich Wilhelm von Kyaw“ pikante und unterhaltsame Anekdoten aus der Zeit seines Freundes, des legendären Kurfürsten August des Starken. Zwischen Hauptgang und Nachspeise entführte uns der Kommandant dann sogar ins Freie, um mit allen Gästen des Abends mit Hilfe eines Mitmach-Theaterspieles noch tiefer in die Zeit der Burgfräulein und Helden einzutauchen. Dazu durfte das gesamte Publikum als Geräuschkulisse oder Räuberbande fungieren. Einzelne Personen schlüpften kurzerhand in die Rolle der Jungfrau, des Feuerwehrhauptmannes oder des Anführers. Zu letzterem wurde unser Sanny auserwählt. Mit dem Schwert in der Hand und auf der Mauer stehend durfte er immer und immer wieder drei Fragen in die Menge rufen, welche wir lautstark mit „Jawoll! Jawoll! Jawoll!“ beantworteten. Es wird ein Running-Gag bleiben, der uns immer wieder an diese Showeinlage mit Strapazierung der Lachmuskeln erinnern wird. Das einzigartige Event fand seinen krönenden Abschluss mit dem „Königsblick“ – dem Ausblick von der Festungszinne über das nächtliche Elbtal.
Immer mal wieder etwas wehmütig haben wir an diesem wunderbaren Tag an unseren Chorleiter Ralph Wollny gedacht, der aufgrund einer Operation und der noch andauernden nötigen Genesungszeit leider nicht dabei sein konnte. Deshalb schickten aber wir Chormitglieder Grüße in seine Richtung – und er uns auch zurück. So waren wir zumindest in Gedanken ab und zu verbunden.
Der Heimweg zu später Stunde über die vielbefahrene Dresdner Autobahn wurde mit einem Stau zwar etwas verlängert, was aber die gute Stimmung im Reisebus nicht trüben konnte. Alle genossen schon die vielen Eindrücke des Tages, der uns als Verein wieder ein Stück weit näher zusammenrücken ließ. Denn bei vielen privaten Gesprächen lernten sich die langjährigen Mitglieder und die noch recht neuen Hasen besser kennen – was auch immer unserem gemeinsamen Singen dienlich ist.
Vielen Dank an das Organistationsteam und den Vorstand, welche uns dieses Jahres-Highlight ermöglicht haben. Ein großer Aufwand, viel Zeit, Geld und Mühe stecken darin – die Erinnerung daran ist unbezahlbar. Jawoll!